Dienstag, 29. März 2016

Living apart together - freies, treues Liebesglück für die Generation 50 plus


Eine neue Liebe in einem Alter zu finden, in dem man das 50, 60., 70 Lebensjahr längst überschritten hat, das kann großes Glück bedeuten. Der Wunsch, irgendwann eine gemeinsame Bleibe zu finden, könnte sich dann nur allzu natürlich anfühlen. Ist es nicht schön, den geliebten Partner immer in greifbarer Nähe zu haben, gemeinsam mit ihm zu essen, morgens neben ihm aufzuwachen?

Das ist keine versteckte Feststellung sondern eine ernst zu nehmende Frage. Da der Status akuter Verliebtheit gewöhnlich schneller vergeht als manch Liebendem lieb ist, sollten Sie gründlich in sich gehen, ehe sie wieder ein gemeinsames Nest beziehen. Fragen Sie sich:
  • Was würde ich gewinnen?
  • Was würde ich riskieren?
  • Was würde ich verlieren?
Nicht ohne Grund wird das Lebensmodell "living apart together" unter immer mehr älteren Paaren zunehmend beliebt. (Allerdings sind es oft vor allem die Frauen, die sich eine solche Lebensform wünschen. Dabei profitiert auch der Mann, wenn er den passenden Blickwinkel einnehmen kann.) Gründe gibt es genug. Jeder hat schon ein jahrzehntelanges Leben ohne den anderen geführt. Dinge haben sich angehäuft, Gewohnheiten eingeschlichen. Nicht alles war schlecht, solange man allein lebte. Vielleicht war sogar vieles richtig gut.

Und doch fehlte es, dieses Tüpfelchen auf dem I, dieses Sahnehäubchen auf dem Dessert. Der Partner, die Partnerin, der oder die das eigene Lebensglück noch vollkommener machte. Nun haben Sie ihn oder sie also gefunden? Wie schön! Living apart ogether, also zusammen zu gehören und doch (zeitweise) allein zu leben, wäre für Ihre gemeinsame Zukunft eine sehr bedenkenswerte Alternative. Sie verbringen so viel Zeit miteinander wie Sie beide wollen. Sie schlafen mal hier, Sie schlafen mal da. Wenn beide einverstanden sind, haben Sie künftig zwei verschiedene Wohnungsschlüssel zu Ihrer Verfügung. Und doch hat jeder seinen Rückzugsort, sein Refugium, den oder das er genau dann unbeschwert nutzen kann und darf, wenn das einfach dran ist.

Was für eine wunderbare Freiheit der Liebe. Ein Gegensatz zur Treue? Aber nein. Das wäre ein eher kleingeistiger Gedanke. Und das muss ja nun wirklich nicht sein!

Freitag, 18. März 2016

Lebensfreude unter Frauen per Mitmachbuffet zum Geburtstag

Kürzlich bin ich mal wieder ein Jahr älter geworden. Schön war's!  Die Jahre, in denen ich mich über jedes zusätzliche Jahr freute, sind natürlich lääängst vorüber. 30 Jahre alt  zu werden, war vor gefühlten hundert Jahren schon ein herber Einschnitt. Der 40. ließ erste ernsthafte Gedanken an den allmählichen abbröcklenden Lebenslack aufkommen. Der 50. war dann eigentlich gar nicht mehr ganz so schlimm. Den 60. verbrachte ich, trefflich abgelenkt, auf Reisen. Den 61. habe ich wieder zu Hause verbracht, mit lauter tollen Frauen. Die brachten neben netten kleinen Geschenken die tollsten Beiträge fürs Buffet mit - von herzhaft bis süß. Von eigener Hand fantasievoll und gar köstlich zubereitet.
So ein Mitmachbuffet ist doch immer wieder eine wunderbare Sache. In meinen Einladungen hatte ich deshalb geschrieben: "Bitte keine Geschenke! Aber über einen Beitrag zum Buffet würde ich mich sehr freuen." Natürlich freute ich mich dennoch über die netten Aufmerksamkeiten, liebevoll ausgesucht und verpackt. Herrliche Tulpen waren darunter. Doch das kunterbunte Buffet, das ich wegen der vielen Gäste kurzerhand im schön kühlen Treppenhaus aufbaute, war der wahre Hammer. So bunt. Und so lecker.
Lauter liebevolle Leute und lauter leckere Lieblingsspeisen. Lovely! Lebensfreude pur!

Samstag, 12. März 2016

Nähe und Distanz - eine Gratwanderung mit Potenzial

Ob man nun einen Blog, einen Roman oder gar seine Memoiren schreibt, man begibt sich auf eine gewisse Gratwanderung, denn wer schreibt, gibt - direkt oder zwischen den Zeilen - allerhand von sich Preis. Offenheit ist gut, um in Kontakt zu kommen. Meine Erfahrung ist: Je offener ich bin, desto mehr öffnen sich die Menschen in meinem Umfeld, selbst die, die gerade noch so ängstlich und verschlossen wirkten. Zu viel Offenheit hingegen kann gefährlich sein. Sie macht uns verletzlich. Aber wie findet man die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz?
Alten Menschen wird oft nachgesagt, sie seien misstrauisch. Das mag damit zusammen hängen, dass sie eher als junge Menschen, die viele eigene Erfahrungen erst machen müssen und wollen, wissen, was alles denkbar ist im Leben.
Allzu spontanen Zeitgenossen sei etwas Zurückhaltung empfohlen. Atmen Sie zumindest ein oder zweimal durch, bevor sie im Überschwang der Gefühle etwas sagen oder allzu offen zugeben, was Sie im nächsten Moment vielleicht gern zurücknehmen würden. (Auf meiner Website finden Sie dazu einen sehr wahren Spruch von Hilde Domin.)
Hören Sie Ihren Mitmenschen zu. Beobachten Sie einfühlsam. Versuchen Sie wahrzunehmen, wie vertrauenswürdig Ihr Gegenüber ist. Aber auch wie belastbar. Wie interessiert.
Nähe zu empfinden und zu geben, ist wunderschön. Es muss nur in der angemessenen Form geschehen, so dass alle Beteiligten sich wohlfühlen können. Bewahren Sie sich Ihre natürlich Neugier auf andere Menschen. Versuchen Sie, Ihnen auf gute Weise nahezukommen. Und akzeptieren Sie fröhlich und selbstbewusst, wenn man Ihnen Grenzen setzt.

Freitag, 4. März 2016

Jugendliche Leichtigkeit durch Ausmisten

Ich gestehe: Ich gehöre zum Typus der Jäger- und Sammlerinnen. Ich liebe Flohmärkte. Und selbst wenn das nicht so wäre, im Laufe des Lebens sammelt sich allerhand an zwischen den eigenen vier Wänden. Zudem habe ich ein relativ gutes Gedächtnis, was Dinge anbelangt. Bei vielen Gegenständen weiß ich noch, wer sie mir schenkte oder wo ich sie selbst ergatterte. Ich kann das Gefühl der Freude noch deutlich spüren, das ich empfand, als dieses Etwas in mein Leben trat. Und ich würde es fast als Treulosigkeit empfinden, es so einfach schnöde loszulassen. Kennen Sie das?

Doch irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht. Will man nicht zum Messie mutieren, dann muss Schluss sein mit der Sammelei. Zumindest sollte man für jeden Gegenstand, der neu ins Haus kommt, einen anderen entsorgen. Oder besser zwei oder drei ... Verkaufen, verschenken, ins Sozialkaufhaus bringen oder zur Not sogar dem Müll anvertrauen. Der Lohn? Ein gewisses Gefühl von Freiheit. Irgendwo habe ich mal gelesen, Ausmisten mache ebenso glücklich wie Neukaufen. Da ist was dran. Wenn plötzlich Luft in den Regalen herrscht und dadurch deutlich mehr Übersicht, macht der eigene Besitz wieder neu Spaß. Man entdeckt längst Vergessenes und kann es wieder bewussst nutzen. Hier liest man das seit Jahren ungelesene Buch, dort trägt man eine alte Kette wieder, die im Schmuckkästchen vor sich hin schlief. Hier probiert man endlich das besondere Rezept aus dem Kochbuch der Großmutter, dort trägt man eine fast vergessene Bluse wieder.

Gerade wenn wir älter werden, ist die Sache mit dem Auf- und Ausräumen wichtig. Sie verhilft zu mehr Klarheit und fast jugendlicher Leichtigkeit. Sie befreit uns von Ballast, der bekanntlich beschwerlich wirken kann. Sie schafft Raum für Neues - eher für neue Gedanken und Ideen als für weitere Sachen, wenn möglich.

Wie geht es Ihnen mit alledem? Ich freue mich über Kommentare. :-)