Freitag, 4. März 2016

Jugendliche Leichtigkeit durch Ausmisten

Ich gestehe: Ich gehöre zum Typus der Jäger- und Sammlerinnen. Ich liebe Flohmärkte. Und selbst wenn das nicht so wäre, im Laufe des Lebens sammelt sich allerhand an zwischen den eigenen vier Wänden. Zudem habe ich ein relativ gutes Gedächtnis, was Dinge anbelangt. Bei vielen Gegenständen weiß ich noch, wer sie mir schenkte oder wo ich sie selbst ergatterte. Ich kann das Gefühl der Freude noch deutlich spüren, das ich empfand, als dieses Etwas in mein Leben trat. Und ich würde es fast als Treulosigkeit empfinden, es so einfach schnöde loszulassen. Kennen Sie das?

Doch irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht. Will man nicht zum Messie mutieren, dann muss Schluss sein mit der Sammelei. Zumindest sollte man für jeden Gegenstand, der neu ins Haus kommt, einen anderen entsorgen. Oder besser zwei oder drei ... Verkaufen, verschenken, ins Sozialkaufhaus bringen oder zur Not sogar dem Müll anvertrauen. Der Lohn? Ein gewisses Gefühl von Freiheit. Irgendwo habe ich mal gelesen, Ausmisten mache ebenso glücklich wie Neukaufen. Da ist was dran. Wenn plötzlich Luft in den Regalen herrscht und dadurch deutlich mehr Übersicht, macht der eigene Besitz wieder neu Spaß. Man entdeckt längst Vergessenes und kann es wieder bewussst nutzen. Hier liest man das seit Jahren ungelesene Buch, dort trägt man eine alte Kette wieder, die im Schmuckkästchen vor sich hin schlief. Hier probiert man endlich das besondere Rezept aus dem Kochbuch der Großmutter, dort trägt man eine fast vergessene Bluse wieder.

Gerade wenn wir älter werden, ist die Sache mit dem Auf- und Ausräumen wichtig. Sie verhilft zu mehr Klarheit und fast jugendlicher Leichtigkeit. Sie befreit uns von Ballast, der bekanntlich beschwerlich wirken kann. Sie schafft Raum für Neues - eher für neue Gedanken und Ideen als für weitere Sachen, wenn möglich.

Wie geht es Ihnen mit alledem? Ich freue mich über Kommentare. :-)

2 Kommentare:

  1. Mir geht es genauso, liebe Sigrid, daher bin ich seit geraumer Zeit dabei, Ecke für Ecke auszumisten und zu ordnen. Es ist ein gutes Gefühl! Man hat sein Leben wieder im Griff.
    Liebe Grüße, Andrea

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    1. Finde ich auch. Heute habe ich meine "kreative Abstellkammer" aufgeräumt und beschriftet. Da gibt es ganz viel Künstlerbedarf - jetzt wieder "zum Greifen nahe". ;-)

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